Manuelle Therapie
Was ist manuelle Therapie?
Manuelle Therapie bedeutet grundsätzlich genau das, was der Name verspricht: der Therapeut arbeitet manuell mit seinen Händen. Somit können unter anderem Behandlungstechniken wie Mobilisationen, Manipulationen, Massagen uvm. zur manuellen Therapie gezählt werden. Da diese Techniken jedoch unterschiedliche Wirkungsmechanismen und Ziele haben, bezieht sich der Begriff der manuellen Therapie überwiegend auf Mobilisationen und Manipulationen. Dahingehend richten auch Heymans et al. (2003) ihre Definition, nach der sich die manuelle Therapie im enger Sinne auf die Diagnostik und Behandlung von Störungen der Gelenksfunktion durch das Auslösen einer artikulären Bewegung bezieht.
Wozu dient die manuelle Therapie?
Das Ziel der manuellen Therapie besteht vornehmlich darin, passives und aktives Gewebe optimal zu stimulieren und somit Heilungsprozesse in Gang zu setzten oder zu unterstützen. Daher kann sie sowohl schmerzlindernd als auch bewegungsoptimierend eingesetzt werden.
Im Kontext der Schmerzlinderung dient die manuelle Therapie unter anderem dazu, dir ein positives Bewegungsgefühl zu vermitteln, dein Gelenk durchzubewegen, die lokale Durchblutung zu erhöhen und dein neuromuskuläres Zusammenspiel zu fördern. Dies stimuliert nicht nur den Stoffwechsel und regt die Wundheilung an, es hilft dir auch wieder mehr Vertrauen in deinen Körper aufzubauen.
Im Kontext der Bewegungsoptimierung dient die manuelle Therapie vor allem zur Erweiterung des passiven und aktiven Bewegungsausmasses, der Kontrakturprophylaxe oder der Verbesserung des neuromuskulären Zusammenspiels. Ein Beispiel: Stell dir vor aufgrund einer Verletzung, Operation oder Schmerzen kannst oder darfst du deinen Arm nicht mehr in vollem Ausmass heben. Für deinen Körper ist es jedoch wichtig, möglichst viel des Bewegungsausmasses deines Schultergelenks auszunutzten, da sich sonst Kontrakturen (Verklebungen im Bindegewebe) bilden können. Diese Kontrakturen etablieren sich mit der Zeit immer weiter im Gewebe, sodass deine Beweglichkeit langfristig eingeschränkt werden könnte. In so einem Falle würde ein Physiotherapeut manuelle Therapie nutzen und deinen Arm passiv so weit wie möglich für dich durchbewegen. Dies vermindert die Gefahr der Kontrakturbildung und gibt deinem Körper ein positives Bewegungsgefühl, was dazu führen kann, dass du auch aktiv deinen Arm wieder mehr bewegen kannst.
Auch im Bereich der manuellen Therapie ist jedoch zu erwähnen, dass sie als Ergänzung zu anderen Behandlungstechniken gesehen werden sollte, da man die besten Erfolge bei einem kombinierten Einsatz erzielt. Beispielsweise kann die manuelle Therapie hervorragend Voraussetzungen für ein optimales Bewegen schaffen. Die Chance auf einen nachhaltigen Therapieerfolg erhöht man jedoch, wenn man anschliessend aktiv die Bewegung beübt.
Was muss bei der manuellen Therapie beachtet werden?
Bei der manuellen Therapie müssen gewisse Kontraindikatoren abgeklärt werden, um eine sichere Behandlung für dich zu gewährleisten. Dazu zählen beispielsweise die aktuelle Gelenkbeschaffenheit, akute Verletzungen oder Osteoporose. Auch Vorgaben des Arzten, z.B. nach einer Operation, müssen beachtet werden. Bei Fragen zur manuellen Therapie stehen wir dir gerne mit Rat und Auskunft zur Seite.